Sächsische Zeitung | 06. Sept. 2016

Fortuna geht in Jena mit Notelf unter

Der Frauen-Regionalligist ist beim Bundesliga-Talenteteam mit einem 0:4 noch gut bedient.

Das klingt nach einer Packung. 0:4 unterlagen die Kickerrinnen des 1. FFC Fortuna Dresden im ersten Auswärtsspiel der neuen Regionalliga-Saison – beim Talenteteam des Bundesligisten FF USV Jena.

Allerdings hat diese Niederlage auch eine ganz eigene Geschichte. „Zwei völlig gegensätzliche Situationen“, nennt Trainer Andreas Pach das – und meint damit vor allem die personelle Lage beider Teams. Die Dresdnerinnen reisten gewissermaßen mit einem Notaufgebot an – mit einer Wechseltorhüterin und einer Einwechselspielerin aus der eigenen zweiten Mannschaft. Unterdessen strotzte die Jenaer Mannschaft nur so vor spielerischer Klasse. „Gleich sechs Spielerinnen, die zum Kader der Bundesligamannschaft gehören, standen gegen uns auf dem Platz“, sagte Andreas Pach. Zudem kamen noch einige vielversprechende Talente aus dem Bundesliga-Juniorinnenteam. „Ich war etwas erschrocken“, gestand der Fortuna-Trainer.

Deshalb kann man zumindest die Gegenwehr der Dresdnerinnen im ersten Durchgang nicht hoch genug bewerten. Fortuna verteidigte da ein 0:0. Doch nach dem Wiederanpfiff hielt die Abwehr dem Dauerdruck des USV nicht mehr stand. Ausgerechnet die Ex-Dresdnerin Marie-Kristin von Carlsburg (48.) eröffnete den Torreigen. Luca-Maria Graf (57.), Lisa Seiler (70.) und Laura Jose Ramos Luis (78.) schraubten das Ergebnis nach oben „das in dieser Höhe auch völlig in Ordnung geht“, sagte der Coach des Tabellensechsten.

Mit derlei personellen Engpässen wird der Fortuna-Coach weiter rechnen müssen. „Das ist ganz einfach dem Unterschied zwischen professionellen Bedingungen wie in Jena und unserer Ausrichtung zum Amateur- und Hobbyfußball geschuldet. Ich muss damit leben, dass einige Spielerinnen am Wochenende beruflich eingebunden sind oder auch mal etwas Wichtigeres als Fußball vorhaben“, sagt er. (ald)

 

Quelle: sz-online.de (Sächsische Zeitung, 06.9.16)

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