Sächsische Zeitung |19. Mai 2015

Die Remis-Königinnen schlagen wieder zu

Der 1. FFC Fortuna Dresden behauptet sich in der Regionalliga gegen einen schier übermächtigen Rivalen.

Von Alexander Hiller

Die Körpersprache sagt nach einem Remis häufig etwas darüber aus, wer der eigentliche Gewinner und die Verlierer dieses offiziell ausgeglichenen Duells waren. Diese Deutungskraft war auch nach dem Spitzenspiel in der Fußball-Regionalliga Nordost der Frauen zu beobachten. Der 1. FFC Fortuna Dresden, Tabellenfünfter der dritthöchsten Spielklasse, erreichte im heimischen Heinz-Steyer-Stadion gegen den Ligavierten Viktoria Berlin ein 1:1 (1:0).

Während Fortuna-Trainer Andreas Pach breit lächelnd seine Frauen abklatschte, verließen die meisten Viktoria-Kickerinnen mit hängenden Köpfen das Spielfeld. „Die haben uns ganz ordentlich bespielt“, sagte Pach anerkennend und meint damit jene Phasen, als sein Team im zweiten Durchgang minutenweise nicht aus der eigenen Hälfte herauskam. Von draußen hätte man das als eine Art Chancenerwartungs-Taktik halten können, denn so richtig etwas für die Spielkultur trug Fortuna in diesen Minuten nicht bei. „Das lag eher an der spielerischen Stärke der Berlinerinnen. Spieltaktisch schätze ich sie stärker ein als Spitzenreiter Hohen Neuendorf“, betonte der Fortuna-Coach.

Luca Swantje Oldenburg (M.) zwirbelt den Ball aus schwieriger Position ins lange Eck. Zum achten Saisonsieg vonm Fortuna reichte das freilich nicht. Foto: kairospress

Luca Swantje Oldenburg (M.) zwirbelt den Ball aus schwieriger Position ins lange Eck. Zum achten Saisonsieg von Fortuna reichte das freilich nicht. Foto: kairospress

Dabei hatte seine Elf in der ersten Halbzeit das Geschehen durchaus offener gestaltet, wenngleich sich da beide Teams weitestgehend im Mittelfeld neutralisierten. Dennoch war die Führung, die Luca Swantje Oldenburg aus spitzem Winkel erzielte (32.), keineswegs überraschend. Ebenso wie der völlig verdiente Ausgleich von Hülya Kaya (57.). Mehr ließ die vielbeinige Fortuna-Abwehr um die gut aufgelegte Torfrau Elisa Walther nicht zu. Eigene Chancen in Abschnitt zwei entstanden eher zufällig, waren aber nicht minder gefährlich als weitere Berliner Möglichkeiten. Doch Luise Broedner (46.), Anne Engelhardt (46.) und Marion Sattler (85.) scheiterten. „Für uns ist das 1:1 okay“, sagte Pach. Es war das siebente Unentschieden seiner Mannschaft in dieser Saison. Der Spitzenwert in der Regionalliga Nordost. „Uns fehlt vielleicht ein richtiger Knipser, der aus keiner Möglichkeit auch mal ein Tor macht“, sagte er. Luca Oldenburg ist mit sechs Treffern beste Fortuna-Schützin.

Quelle: sz-online.de (Sächsische Zeitung, 19.05.15)

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