Sächsische Zeitung | 10. Mrz 2015

Bitteres Aus für Fortuna: Torhüterin verletzt ...

Der Drittligist verpasst das Finale des Sachsenpokals. Zur Freude eines anderen Dresdner Klubs.

Von Alexander Hiller

Die Regionalliga-Fußballerinnen des 1. FFC Fortuna Dresden haben eine große Chance auf mehr mediale Aufmerksamkeit sausen lassen. Im Halbfinale des Sachsenpokals musste sich die Elf von Trainer Andreas Pach gegen den Ligarivalen FFV Leipzig II mit 0:3 (0:1) geschlagen geben. Damit ist für den höchstklassigen Dresdner Frauenfußballverein auch die Chance dahin, über den Sachsenpokal in den DFB-Pokal der neuen Saison einzuziehen. Der Wettbewerb des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist zwar bei den Frauen nicht mit hohen Fernseheinnahmen verknüpft, verspricht jedoch allein schon wegen des Renommees eine größere öffentliche Beachtung.

Der tragischste Moment: Sportvorstand Roland Hönisch trägt fast zärtlich besorgt die verletzte Torfrau Elisa Walther vom Feld. Die Kapitänin erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Foto: Matthias Rietschel

Der tragischste Moment: Sportvorstand Roland Hönisch trägt fast zärtlich besorgt
die verletzte Torfrau Elisa Walther vom Feld. Die Kapitänin erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma.
Foto: Matthias Rietschel

Vor allem im ersten Durchgang versäumten es die Gastgeberinnen, aus ihrem Mehr an Ballbesitz auch Kapital zu schlagen. Große Torchancen blieben auf dem engen Kunstrasenplatz im Ostragehege ohnehin Mangelware. Zu allem Unglück leitete ein Eigentor die Niederlage ein. Abwehrchefin Doreen Gloge fälschte einen Freistoß der Gäste ins eigene Gehäuse ab (9.). „Es wäre schön für Doreen gewesen, wenn die Mannschaft diesen Fehler ausgebügelt hätte“, sagt Andreas Pach.

Dafür fehlte Fortuna aber im zweiten Durchgang die nötige Kampfkraft und auch das spielerische Potenzial. Stattdessen köpfte Marlen Ebermann im Anschluss an einen Eckball unbedrängt zur Entscheidung ein (0:2/62.). „Da haben meine Spielerinnen offenbar im Himmel nach Flugzeugen Ausschau gehalten“, sagte Pach.

An eine Aufholjagd war da schon nicht mehr zu denken. Auch wegen eines Schockmoments. Fortuna-Torhüterin Elisa Walther wurde von einer ihr entgegenstürmenden Spielertraube – zwei Leipzigerinnen, eine Dresdnerin – im Kampf um den Ball de facto niedergerannt. Die Spielführerin blieb benommen liegen, musste vom Notarzt ins Krankenhaus transportiert werden. Am Sonntagabend hat die Torhüterin das Krankenhaus auf eigenen Wunsch wieder verlassen. Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma. Lysann Schneider erzielte gegen indisponierte Fortuna-Kickerinnen den Endstand (0:3/77.).

Des einen (sportliches) Leid ist des anderen Freud: Da die Reserve des Zweitligisten FFV Leipzig nicht im DFB-Pokal antreten darf, ist Sachsenpokal-Finalgegner FSV Lok Dresden bereits jetzt schon für die erste Runde im DFB-Pokal der neuen Saison gesetzt. Ein Riesenerfolg für den Landesligisten, der zuvor in seinem Halbfinale den TSV Spitzkunnersdorf mit 3:1 ausgeschaltet hatte. „Ich freue mich, dass eine Dresdner Mannschaft so einen Höhepunkt anbieten kann, darauf kann sich die Stadt freuen“, sagte Pach und ergänzte: „Natürlich wären wir gern dieses Team gewesen.“

Quelle: sz-online.de  (Sächsische Zeitung,10.03.2015)

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