Sächsische Zeitung | 07. Nov 2017

Fortuna öffnet die Wundertüte

Der Regionalligist bleibt im sechsten Spiel in Folge unbesiegt. Das liegt auch an einem weiteren Talent.

Von Alexander Hiller

Ein neuer Griff in die Wundertüte. Gewissermaßen im Wochentakt muss Andreas Pach die Personalengpässe in der Frauenmannschaft des Fußball-Regionalligisten mit Talenten aus dem eigenen Verein kompensieren. Und der 47-jährige Fußballlehrer scheint dafür ein gutes Händchen zu haben. 

Auch vor dem Duell am Sonntag gegen den Tabellenzweiten Viktoria Berlin musste Pach mal wieder improvisieren. Kurzfristig fielen Abwehrspielerin Julia Schuster (19) und Nicole Zesewitz (20) aus. Dafür rückten mit Lena Magas (15) und Tessa Glöckner (17) eine etatmäßige B-Juniorin und die beste Stürmerin der eigenen Reserve in die Startelf. Glöckner hat für die zweite Fortuna-Mannschaft in der Landesliga bereits zehn Treffer markiert und vor dem Duell gegen Berlin schon 90 Minuten in den Beinen – drei Stunden vorher beim 5:2-Sieg der Reserve über Wacker Leipzig. Glöckner erzielte dabei vier Tore. Und knüpfte daran in der Regionalliga gleich an. Nach einem Pfostenschuss von Yvonne Starick war die schnelle Angreiferin als Erste zur Stelle und schob das Leder zur Führung ins leere Tor (21.). Für die spielerisch stärkeren Gäste erzielte Anna-Maria Nesges in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Ausgleich. Dabei blieb es bis zum Schluss – auch, weil Fortuna-Torfrau Svantje Hagemann ein ums andere Mal herausragend parierte oder Viktoria durch Dilara Türk am Pfosten scheiterte (74.). 

„Wir haben gegen eine absolute Spitzenmannschaft gespielt. Das war eine sehr gute Regionalligapartie auf hohem Niveau mit viel Tempo. So wie sich der Frauenbereich in den letzten Wochen präsentiert, muss ich sagen: Respekt“, betonte der Trainer. Denn seine Mannschaft verlängerte mit dem Remis gegen Viktoria Berlin ihre positive Serie. Seit nunmehr sechs Partien – drei Siege, drei Unentschieden – sind die Dresdnerinnen ungeschlagen. 

Das wird nicht unbedingt so weitergehen, auch wenn Pach noch mehr Talente aus dem Hut zaubern sollte. Die 15-jährige Jenny Cordon gehört seit dem Saisonstart ja ohnehin zur Stammformation. Denn in den kommenden vier Wochen trifft Fortuna auf drei Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Zunächst beschließt der Tabellensiebente die erste Halbserie mit dem Nachbarschaftsduell beim BSC Marzahn (6.). Dann eröffnet Fortuna die Rückrunde ebenfalls auswärts – bei Union Berlin (3.). Das Hinspiel hatten die Berlinerinnen knapp mit 2:1 gewonnen. Und am 10. Dezember empfängt das Pach-Team im letzten Pflichtspiel des Jahres den Spitzenreiter Magdeburger FFC. Beim 0:8 im Hinspiel hatte Fortuna seine höchste Drittliga-Niederlage der Vereinsgeschichte kassiert. „Da wollen wir noch neun Punkte holen“, erklärt Pach augenzwinkernd, um dann ernsthaft zu erklären: „Im Verein geht es trotz der Turbulenzen zuletzt richtig gut voran. Wäre prima, wenn wir diese Entwicklung bestätigen könnten.“

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