Sächsische Zeitung | 13. Apr 2015

Fortuna ärgert sich über verweigerten Elfmeter

Die Dresdnerinnen bauen im Derby gegen Aue ihre positive Bilanz aus. In der Tabelle der Regionalliga rutschen sie aber ab.

Die Streitszene des Sachsen-Derbys: Marion Sattler spitzelt mit letztem Einsatz den Ball an Aues Torhüterin Sylvia Nestler vorbei, im nächsten Moment krachen beide Protagonistinnen ineinander. Foto: S. Unger

Von Alexander Hiller

Positiv ausgedrückt: Gegen Angstgegner Erzgebirge Aue erkämpften die Fußballerinnen des 1. FFC Fortuna Dresden in dieser Spielzeit der Regionalliga Nordost vier Punkte. Man könnte diese kleine Statistik auch anders interpretieren.

Gestern verschenkte die Elf von Trainer Andreas Pach im heimischen Steyer-Stadion vor 156 Zuschauern beim 1:1 (0:1) gegen die Erzgebirgerinnen zwei Zähler. Denn in einer überlegen geführten zweiten Hälfte versäumten die Gastgeberinnen ein ums andere Mal, den Sack nur zuzuschnüren.“Ja“, gibt Andreas Pach ohne nachzudenken zu, „heute haben wir zwei Punkte zu wenig geholt.“ Andererseits musste Fortuna gleich zu Beginn einen kleinen Schock verdauen. Nach schöner Direktkombination durch das Abwehrzentrum brachte Sophia Barschloschky die Gäste in Führung (6.). Das Team von Trainer Andreas Pach brauchte praktisch bis zur Halbzeit, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Allerdings hätte es mit einem 1:1 in die Kabinen gehen müssen – zumindest wurde Fortuna in der 40. Minute einer glasklaren Möglichkeit zum Ausgleich beraubt. Schiedsrichterin Deborah Wiemann beurteilte einen Zusammenstoß der durchgebrochenen Marion Sattler mit Aues Torhüterin Sylvia Nestler als Stürmerfoul, obwohl die ansonsten zuverlässige Keeperin den Ball nicht einmal berührt hatte. „Ich weiß nicht, wofür man dann noch Elfmeter geben will“, beurteilte Pach jene Szene.

Allerdings musste der Trainer nach dem Seitenwechsel nicht lange auf den Ausgleich warten. Die 17-jährige Abwehrspielerin Julia Schuster krönte ihre Partie mit einem sehenswerten Kopfball (48.) im Anschluss an eine Ecke von Linda Ottlinger. „Julia gibt uns mit ihrer Kopfballstärke bei Standards neue Möglichkeiten. Mit Standards kann man Spiele entscheiden“, sagte Pach. Nach dem Ausgleich agierte Fortuna drückend überlegen, ließ aber Großchancen von Ottlinger (53., 68.) und Marie Lehmann (74.) aus. So mussten sich die Dresdnerinnen mit dem sechsten Remis der Saison begnügen. Kein Team in der Regionalliga Nordost spielte öfter unentschieden. Dadurch rutschte Fortuna im eng beieinander liegenden Spitzenfeld auf Rang sechs ab. „Wenigstens nicht verloren, die Mannschaft ist spielerisch gewachsen, das sieht man“, sagte der Fortuna-Trainer.

Quelle: sz-online.de (Sächsische Zeitung, 13.04.15)

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